Kurzbiographie Walpurgis, "die gute Hexe vom Untersberg"

 

Ich befinde mich seit fast einem halben Jahrhundert auf dem "inneren Weg", aber wahrscheinlich schon viel viel länger. So stark wie das Feuer in mir immer wieder hochlodert, wurde ich offensichtlich einmal als Hexe verbrannt. Mein Onkel, der ein sehr feinfühliger und  fortschrittlicher katholischer Priester war, empfahl meinen ahnungslosen Eltern, mir diesen schicksalsträchtigen Vornamen zu geben. Jahrzehnten der bewussten Suche nach dem, was wirklich ist durch die Beschäftigung mit Yoga, Meditation, Ayurveda (indische Gesundheitslehre), auch während meinem Studium der Deutschen Philologie und Bildnerischen Erziehung am Mozarteum in Salzburg, folgten viele Jahre der Einkehr in die Stille in klösterlichen Verhältnissen - bis ich einen bisweilen noch immer andauernden Kreativitätsausbruch erfuhr. Ich zog mich viele Wochen all-eins auf eine Almhütte zurück und schrieb meine (bisher unveröffentlichten) persönlichen Erfahrungen und viele Liedertexte auf. Die einzigartige und aussergewöhnliche Begegnung mit Bergwesen in dieser Zeit inspirierte mich wieder zum Zeichnen, Malen und Fotografieren. Später gingen mehrere Bilder-Ausstellungen daraus hervor.

Zahlreiche Ideen, die zu ihrer Verwirklichung gelang(t)en, um mein Leben und das vieler anderer Menschen zu verschönern, erfüllender zu gestalten, sprudeln aus dem Becken meiner Intuition, die ich immer wieder als großes Geschenk erfahre.

 

In diesem „Whirlpool“ traf ich mich (wieder) mit dem Untersberg. Als Studentin erlebte ich ihn als sportliche Wanderin und als eine in der Natur Schutzsuchende. Ich fühlte mich damals schon sehr von ihm verstanden in meiner All-ein-s-amkeit, was die Suche nach dem Wahren, Höchsten und Tiefsten in uns und in allem was ist, betrifft.

Aber völlig verändert durch meinen jahrzehntelangen Reifungsprozeß begegnete ich ihm nun auf einer anderen Ebene: weder Furcht noch sonstwelche Wünsche an ihn - ausser, daß andere dies auch erfahren - keine Trennung mehr, All-eins. Das was ihm geschieht durch den Ansturm neugieriger Badeschlapfen-Touristen auf seiner Bergspitze, das spüre auch ich. Der ausgleichende Effekt wohlwollender Rituale von bewussten Menschen in manch einer seiner Höhlen und Kraftplätze, er widerfährt auch mir.

"Walpurgis" als Synonym: Hexen waren ursprünglich weise Frauen, die zum Wohle der Menschheit ihr Wissen pflegten. Möge die schlafende Hexe im benachbarten Lattengebirge zum Leben erwachen und über die Hallthurmmauer die männliche Urkraft des Untersbergs besänftigen; das Nixloch mit seinen kleinen Wesen und der lachende Felsenbuddha werden ihr zur Seite stehen!

 

Mit offenem und vor Freude überquellendem Herzen begann ich, einfache Körper- und Atemübungen, begleitet von meinen eigenen Gesängen zum Lobpreis dieser wunderbaren Schöpfung, auf einigen seiner energetisch hochschwingenden Plätze im Wald, auf Anhöhen und in den Höhlen mit anderen zu teilen. Jedes Teilchen im ganzen Kosmos hat in sich Bewusstheit, ist Bewusstsein. Der Untersberg trägt in sich selbst eine ganz besondere Verbindung von Energiekreuzungspunkten und -linien. Daher kann er dies auch in uns wachrufen, wenn wir uns in Achtsamkeit und Vertrauen üben. Ein reines Herz vertreibt alle sogenannten "bösen Geister" (welche wohl froh sind über ihre Auf-er-lösung!) und negativen Tendenzen. Dies erleben bei meinen meditativen Wanderungen auch die manchmal recht ängstlichen Teilnehmer. Die zahlreichen wundervollen Sinneseindrücke und feinstofflichen Erfahrungen am Wunderberg sind in dem meditativen Buch "Berg des Lichts - das Geheimnis Untersberg" (erschienen 2013 bei BoD), welches ich mit Gerd Valentinelli zusammen verfasst habe, ausgedrückt mittels zahlreicher berührender Fotografien und spiritueller Texte zur Inspiration.

 

Auch von den Pflanzen, insbesondere Kräutern am Untersberg geht eine besondere Heilkraft aus. Ihnen kommt der Naturschutz zugute. Meine Kräuterwanderungen mit Erklärungen, Gesängen und Ritualen kristallisier(t)en sich als (Über-)Lebenstraining heraus.

Das "Zentrum für Kreative Intelligenz" (ZEKI), welches ich 2010 in dieses Leben rief, ist das Zentrum in jedem Menschen, wie auch der Mittelpunkt des Untersbergs. Und genau darum bin ich hier, ist er hier, sind wir zusammen all-eins.

Das besinge ich mit Freude, Liebe und Hingabe in meinen mehrsprachigen Liedern, die in den CDs "Dynamic Silence", "Blssoming", "Klingende Stille" (zusammen mit Paul Freh) "indische Odissi und eigene Lieder", "A Breeze Of India" (zusammen mit Alexandra Degenhardt-Zach) und "In Our Heart" (zus. mit Thekla Schirz und Moni Müksch) enthalten sind. Neue Lieder mit meinem Bezug zu diesem Berg sind im Entstehen.

Mein Interesse gilt dabei nicht Fiktion und Illusion, sondern der Wahrnehmung einer erweiterten Wirklichkeit: dem Licht, aus dem alles hervorgeht und in das alles zurückkehrt.

 

Mein Traum ist es, ein Mythos Untersberg Festival zu erleben, worin all die kreativen und künstlerischen, sozialen und naturverbundenen, spirituellen und individuellen wie kollektiven Aspekte zum Ausdruck kommen. Ich möchte einen Tanz mit einer riesigen Gruppe von Menschen machen; einen Tanz, der sich aus der Dynamik und Stille, welche diesem Lichtberg innewohnen, entfaltet.