Bei der Ausübung von Plavini, dem möglichst langsamen Einatmen mit Aufmerksamkeit auf dem Herzzentrum spürte ich zuerst angenehme Energieschübe, und das kurze Ein- und Ausatmen bei gefüllter Lunge lösten leichte Wellen des Vergnügens aus, fast so wie ein inneres Lachen. Auf einmal schien mein Brustkorb aufzureissen, irgend etwas explodierte und das war auch körperlich schmerzhaft. Ausgehend von der Brustmitte steigerte sich ein heisskaltes Brennen ins schier Unerträgliche und gleichzeitig füllte sich der Raum mit einem strahlenden, eher überirdischen Licht.
Ich bemerkte noch, dass mein Gesicht nass war von Tränen (nicht vom Schweiss wie bei allen anderen Übungen...) und dass niemand um mich herum davon Notiz nahm. Zum einen war ich froh darüber, zum anderen konnte ich es kaum fassen, dass meine Kolleg/innen nichts davon bemerkten und dass auch die Lehrerin wie eine stereotype Maschine ihr Vortragsprogramm weiter abspulte (zumindest nahm ich es in diesem Moment so wahr).
Die Welt war/ist durchdrungen von Ekstase und niemand bemerkte es!?! Ich erkannte, dass die Welt des Relativen immer so weiter gehen und das Rad der Veränderung sich weiter drehen wird und dass Erleuchtung oder andere spirituelle Erfahrungen eine individuelle Angelegenheit sind: Wenn die Zeit reif und das Nervensystem bereit ist.
Es gab einen kurzen Schmerz der "Trennung" und dann war alles in Harmonie, einfach o.k. Aber ich hätte mehr Ruhe und ev. Mitteilung anschliessend gebraucht und war den Rest des Tages leicht gereizt und durcheinander. Insgesamt aber fühlte ich mich in meiner Herzensenergie wie auf einer Wolke angehoben, und das hält auch jetzt, eine Woche später, noch an.
Klar, dass ich Gott, der Existenz und allem, was es möglich machte, sehr dankbar bin!
Walpurgis, 22.8.2015
Kommentar schreiben